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Neue Plattformchemikalien aus Pilzen

 

Der Biotechnologie wird eine große Rolle bei der zukünftigen Bereitstellung von alternativen Energieträgern sowie Grund- und Feinchemikalien aus nachwachsenden Rohstoffen zugesprochen. Aufgrund der Verknappung der Erdölreserven und dem erwarteten starken Anstieg des Rohölpreises werden nachwachsende Rohstoffe immer stärker eingesetzt werden müssen, um die fossilen Ressourcen zu ergänzen und letztendlich ganz zu ersetzen.

Daneben bietet die Biotechnologie die Chance völlig neuartige chemische Substanzen zu entwickeln, die sonst nur über aufwendige chemische Synthesen herzustellen wären. Eine interessante Substanzklasse sind dabei die sogenannten Grund- oder Plattformchemikalien. Bei diesen handelt es sich um in großem Maßstab hergestellte, meistens chemisch sehr einfach aufgebaute Substanzen, die als Ausgangsmaterial für viele andere Industrieprodukte wie z.B. Kunststoffe verwendet werden. Ein wichtiges Ziel der industriellen Biotechnologie ist es, die bisher auf Erdölbasis gewonnenen Plattformchemikalien kostengünstig und umweltfreundlich mit gleicher oder sogar besserer Qualität herzustellen und neue Mono- und Polymere für innovative Produkte zu entwickeln.

Ziel des Projektes ist es daher, in Pilzen neuartige mono- und difunktionalisierte Fettsäuren unterschiedlicher Kettenlängen, Dicarbonsäuren sowie langkettige Alkohole und Aldehyde zu identifizieren, die als Bausteine für die biochemische Synthese neuartiger Mono- und Polymere dienen könnten. Pilze bieten sich hier besonders an, da sie für ihren außerordentlichen Reichtum an Naturstoffen und die dafür notwendigen Enzyme bekannt sind.

Die Biosynthese von besonders interessanten Substanzen soll näher charakterisiert, entscheidende Enzymaktivitäten bestimmt, und die beteiligten Gene identifiziert und in einem geeigneten Wirtsorganismus zur Überproduktion der Substanzen exprimiert werden. Als heterologe Produktionssysteme sollen bevorzugt Hefen wie z.B. Saccharomyces cerevisiae oder fettbildenden Hefearten (z.B. Yarrowia lipolytica, Wickerhamomyces ciferrii) eingesetzt werden.

 

Kontakt: AG Prof. Dr. Boles