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Diversität, Ökologie und Nutzungspotential von Pilzen in Hessen und Panama

 

Die Artenvielfalt von Pilzen übersteigt diejenige von Pflanzen um ein Vielfaches. Erste Schätzungen besagen, dass in einem bestimmten Areal ungefähr sechs Mal so viele Pilzarten leben wie Pflanzenarten - vermutlich ist der Faktor noch größer. Tropische Länder wie z.B. Panama beherbergen eine beeindruckende Vielfalt von Pflanzen. Ob Pilze in den Tropen ebenfalls diverser sind als in Gebieten mit temperatem Klima, können wir nur vermuten, da sich die Mykologie in den Tropen noch immer in einer Pionierphase befindet. Für Panama kennen wir geschätzt nur 4 % der vorhandenen Artenvielfalt.

Im Rahmen dieses Projekts werden Pilze standardisiert gesammelt an ausgewählten Standorten in Hessen und in Panama. Besonders berücksichtigt werden dabei pflanzenparasitische und saprotrophe Mikropilze. Das Sammeln, Beschreiben und Bestimmen einer großen Vielzahl von Pilzen dient dem Erwerb von Arten- und Formenkenntnis sowie dem Verständnis der Ökologie der Pilze. Die korrekte Benennung der Belege (Taxonomie) stellt insbesondere für tropische Arten häufig eine Herausforderung dar, da für die meisten tropischen Pilzgruppen keine aktualisierten Monographien vorliegen.

Daher werden durch Mitarbeiter des Projekts ausgewählte Gruppen von Mikropilzen taxonomisch und systematisch bearbeitet, unter Einbeziehung molekularphylogenetischer Methoden. Die Ermittlung von Sequenzdaten trägt bei zu einer verbesserten Datengrundlage für Barcoding. Zahlreiche verschiedene Pilzarten werden zudem kultiviert und für weitergehende Untersuchungen durch Kooperationspartner zur Verfügung gestellt. Die Daten zur Artenvielfalt in verschiedenen Arealen liefern Werkzeuge zur Einschätzung der vorhandenen Diversität und damit Argumente für den Schutz besonders artenreicher Areale im gesellschaftlichen Kontext.

Die Entdeckung neuer, für uns nützlicher Eigenschaften von Pilzen unterstreicht die Notwendigkeit, den Lebensraum dieser Organismen zu schützen, denn dadurch wird deutlich, dass wir weit davon entfernt sind, Pilze in ihrer Vielfalt von Arten und Nutzanwendungen zu kennen!

 

Kontakt: AG Prof. Dr. Piepenbring